Der interessanteste aus Demmin befahrbare Fluss ist wohl die Peene. Unzählige Seitenarme und Bäche säumen den Weg bis zur Mündung in die Ostsee.
Die unberührte Natur ist einzigartig. Seltene Tiere wie Seeadler, Eisvögel, Fischreiher, Biber, Fischotter und Bisamratten sind oft zu beobachten. Die vielen Feuchtwiesen und Wälder entlang des Flusses laden auch zu ausgiebigen Wanderungen ein. Mit dem Floß oder dem Kanu ist man hierbei unabhängig von Wasserrastplätzen, die sich aber ebenfalls häufig finden.
Allgemeines zur Peene
Der „Amazonas des Nordens“ hat seinen Ursprung in drei Quellflüssen, der Neukalener Peene (gilt als eigentlicher Quellfluss), der Westpeene (auch „Kiekpeene“ genannt) und der Ostpeene (entspringt dem Torgelower See).
Der Peenefluss, kurz Peene genannt, umfasst den Peenekanal (km 0,0-2,5), eine von Malchin bis zum Unterlauf der Westpeene führende künstliche Wasserstraße, den Unterlauf der Westpeene („Kiekpeene“; km 2,5-4,6), die Fahrstraße durch den Kummerower See (km 4,6-15,1) und den eigentlichen Fluss (km 15,1-104,6) vom Mündungsarm der Oder angesehen werden. Er reicht vom Kleinen Haff, dem Westteil des Stettiner Haffs (auch Oderhaff) bis zur Ostsee nordwestlich von Peenemünde und trennt die Insel Usedom vom Festland.
Der Peenefluss (amtliche Abkürzung: Pe) von Malchin bis zur Mündung durch den Richtgraben in den Peenestrom ist in voller Länge (etwa 96 km) eine dem allgemeinen Verkehr dienende Binnenschifffahrtsstraße des Bundes. Die amtliche Kilometrierung beginnt im Hafen Malchin mit km 0,0 und endet an der Mündung in den Peenestrom (Seeschifffahrtsstraße) mit km 104,6. Die Fehlkilometer zur wirklichen Länge erklären sich durch die Verkürzungen infolge zahlreicher Durchstiche in den letzten Jahrzehnten.
Die Peene war schon seit alters her wegen ihrer relativ großen, natürlichen Querschnittsverhältnisse, des kaum vorhandenen Gefälles (Höhenunterschied zwischen Malchin und Anklam auf etwa 90 km Länge nur ungefähr 30 cm) und der damit verbundenen, kaum wahrnehmbaren Fließgeschwindigkeit eine für das angrenzende Gebiet viel genutzte Wasserstraße.
Außer einigen Durchstichen und Fahrwasserbaggerungen sind im Laufe der letzten 100 Jahre kaum wasserbauliche Veränderungen an der Peene vorgenommen worden. Das muldenförmige Flussprofil, das in dem überwiegend torfigen Untergrund an den Rändern teilweise senkrecht abfallen kann, ist kaum mit Steinsicherungen versehen. So bietet sich die von der Berufsschifffahrt nur schwach befahrene
Wasserstraße in fast natürlicher Ursprünglichkeit dar.
Die Fahrt auf der Peene wird durch keine Staustufen, wohl aber durch drei Brückendurchfahrten (Klappbrücken in Anklam und Demmin sowie die Drehbrücke in Loitz) beeinträchtigt. Angaben über die zulässigen Durchfahrtshöhen bzw. Öffnungszeiten befinden sich im Streckenband!
Die Wassertiefen mit minimal etwa 2 m für die durchgehende Fahrt bis vor Malchin (meist aber wesentlich größer; unterhalb Demmin darf die Berufsschifffahrt sogar
bis 2,5 m abladen!) dürften auch den größten Sportbooten genügen.
Achtung: Die Zufahrt zum Hafen Malchin weist z. Zt. gefährliche Untiefen auf!
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 12 km/h, nur auf dem Kummerower See sind bis zu 30 km/h erlaubt.
Tankmöglichkeit am Wasser in Neukalen, ansonsten ist man auf Straßentankstellen in Malchin, Demmin, Loitz, Jarmen und Anklam angewiesen.
Mündung der Trebel (km 34,3 l) in die Peene
Der Fluss Trebel war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges noch auf seinen untersten 39,2 km schiffbar, ist aber heute nur noch von Kleinstbooten zu befahren.
Mündung der Tollense (km 31,6 r) in die Peene
Die Tollense galt noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf ihren untersten 35,8 km als schiffbar. Heute kann sie nur noch von Kleinstbooten befahren werden. Am oberen Ende des Flusses befindet sich der Tollensesee nahe der Stadt Neubrandenburg. Dieser reizvolle, 11 km lange, bis zu 2 km breite und bis zu 34 m tiefe See kann nur im Trailerbetrieb erreicht werden. Achtung: Das Einsetzen von Booten ist genehmigungspflichtig!
Das Moor der Peene
Die Peene, deren hydrologisches Regime weitgehend ungestört ist, ist einer der größten zusammenhängenden Moorkomplexe dieser Art in Europa. Auch heute noch ist eine reichhaltige Ausstattung an natürlichen und naturnahen Lebensräumen gegeben. Das Peenetal repräsentiert typische Biotoptypen des norddeutschen Tieflandes und beherbergt eine Vielzahl besonders geschützter und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Daten zur Peene
Länge: 96 km / 104,6 km (einschl. Seitenrouten)
Breite: durchschnittlich 14 m
Wassertiefen: 2-4 m in der Fahrtrinne
Gefälle: ca. 24-30 cm
Höchstgeschwindigkeit: 12 km/h
Brücken: 2 Klappbrücken, 1 Drehbrücke
Flora: 740 Pflanzenarten
Fauna: 156 Vogelarten, 37 Fischarten, 729 Insekten, Reptilien wie Kröten, Frösche und Unken, Amphibien wie Zauneidechsen, Waldeidechsen, Ringelnattern und Kreuzottern, Säugetiere wie Biber und Fischotter
Naturschutzgebiet: 3.901 Hektar Gesamtfläche